Schlafsäcke
Albert Einstein soll es täglich 14 Stunden getan haben. Napoleon angeblich nur vier. Und du so?
Jeder Mensch verfügt über ein ganz persönliches Schlafbedürfnis. Doch egal ob Kurz- oder Langschläfer: ganz ohne Schlaf geht es nicht. Schlaf ist lebenswichtig. Gerade nach körperlicher Anstrengung braucht der Körper Schlaf, um wieder aufzuladen – und genau dafür braucht es einen geeigneten Schlafsack.
Immer wieder stellen sich bei unseren Beratungsgesprächen einige Fragen. Wie warm darf der Neue sein und was zum Teufel haben diese ganzen Temperaturangaben auf dem Schlafsack zu bedeuten? Um verschiedene Schlafsackmodelle vergleichen zu können, wurde 2005 die europäische Schlafsacknorm EN 13537 eingeführt. Angaben zum Temperaturbereich, Pack- und Innenmaß unterliegen seit dem einheitlichen Normen. Das bedeutet, dass alle Hersteller ihre Schlafsäcke unter den gleichen Bedingungen testen müssen – eine gute Sache, da Du beim Kauf auf eindeutige und vergleichbare Werte zurückgreifen kannst. Die Temperaturangaben beziehen sich auf die Außentemperaturen und werden ermittelt, während die Testperson lange, mittelschwere Funktionsunterwäsche trägt. Da Menschen sehr verschieden sind werden die Temperaturangaben in drei Gruppen unterteilt: Comfort, Limit und Extrem. |
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Die Temperaturangaben in den jeweiligen Gruppen sagen dir Folgendes:
• Comfort: Dieser Wert gilt für eine eine durchschnittliche Frau (25 Jahre, 60kg, 160cm) errechnet, die um diese Temperaturgrenze gerade noch nicht friert.
• Limit: Der Wert für einen durchschnittlichen Mann (25 Jahre, 70kg, 173cm), der um diese Temperaturgrenze gerade noch nicht friert.
• Extrem: Dieser Wert gilt wieder für die Durchschnittsfrau (25 Jahre, 60kg, 160cm), die bei dieser Temperatur definitiv friert – aber noch keine Erfrierungen erleidet (zumindest in den ersten 6 Stunden im Schlafsack)
Natürlich sind all diese Angaben unter Vorbehalt zu betrachten, da es sich um gemittelte Durchschnittswerte handelt!
Warum? Weil es sich bei den Angaben – wie gesagt – um Durchschnittswerte handelt und diese auch noch unter Optimalbedingungen berechnet wurden.
Das heißt ausgeruht, in guter Konstitution und mit vollem Magen – alles Bedingungen, die du unterwegs wahrscheinlich nicht (immer) haben wirst.
Aus diesem Grund orientierst du dich am besten am Comfortwert – egal ob Mann oder Frau! So bist du definitiv auf der sicheren Seite.
Schlafsäcke gibt es in verschiedenen Formen. Am weitesten verbreitet sind die sogenannten Mumienschlafsäcke. Sie sind der menschlichen Statur angepasst und schmiegen sich dementsprechend eng an den Körper an. Da die Passform so akkurat ist, sind bestimmte Stellen wie Brust, Rücken und Füße, häufig mit etwas mehr Füllmaterial versehen. Die sensiblen Stellen werden so besonders warm gehalten. Auch der Kopf ist in einem Mumienschlafsack optimal vor Kälte geschützt: Durch schnürbare Kapuzen kann das Kopfteil eng zugezogen werden – teilweise so eng, dass nur noch Nase und Mund zu sehen sind! Hinzu kommt häufig ein eingebauter Wärmekragen, der zusätzlich verhindert, dass kalte Luft am Hals in den Schlafsack kriecht. Aus diesem Grund sind Mumienschlafsäcke auch für sehr kalte Regionen eine gute Wahl. Neben all diesen Vorteilen, gibt es aber auch einen Nachteil, den Mumienschlafsäcke mit sich bringen: Durch die enge Passform ist die Bewegungsfreiheit im Schlafsack relativ eingeschränkt. |
Mehr Raum – zumindest für den Oberkörper – bieten Eiform-Schlafsäcke. Der etwas weitere Schnitt sorgt für mehr Bewegungsfreiheit, auch für fülligere Menschen. Bis auf ein minimal größeres Packmaß und Gewicht verfügt der Eiform-Schlafsack über die gleichen Vorteile wie ein Mumienschlafsack.
Wer nach noch mehr Bewegungsfreiheit sucht, sollte sich einen rechteckigen Schlafsack anschauen. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine große Decke, die in der Hälfte umgeschlagen wird und mit einem Reißverschluss geschlossen werden kann. Lässt man den Reißverschluss offen, kann man sich mit dem rechteckigen Schlafsack auch einfach, wie mit mit einer großen Decke, zudecken. Damit kommen rechteckige Schlafsäcke dem vertrauten Gefühl, im eigenen Bett zu liegen, sehr nahe. Im Vergleich zu Mumien – oder Eiform-Schlafsäcken haben rechteckige Schlafsäcke jedoch ein größeres Packmaß, mehr Gewicht und eine schlechtere Isolation, da verhältnismäßig viel Luft im Schlafsackinneren ist, die erwärmt werden muss. Aus diesem Grund eigenen sich rechteckige Schlafsäcke eher für milde Temperaturen.
Bei den meisten Schlafsäcken kannst du dir aussuchen auf welcher Seite du den Reißverschluss haben möchtest. Manche Modelle sind sogar in ihren Reißverschluss-Systemen kompatibel, sodass du zwei Schlafsäcke miteinander verbinden kannst.
Größe: In den Angaben zum Schlafsack ist in der Regel auch die Liegefläche vermerkt.
Die Länge der Liegefläche sollte etwas über deine eigentlichen Körpergröße hinausgehen, weil die Füße beim Schlafen nicht angezogen sind (wie das beispielsweise beim Stehen der Fall ist). Vielmehr klappen sie nach unten ab und brauchen somit auch mehr Platz. Dementsprechend solltest du auf deine normale Körpergröße noch ein paar Zentimeter aufschlagen. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich ein kurzes Probeliegen im Schlafsack.
Schlafsäcke sind mit verschiedenen Materialen gefüllt. Am verbreitesten sind solche mit Daunen– oder Kunstfaserfüllung. Welche Variante nun besser für dich ist, ist eine individuelle Entscheidung, die sich vor allem nach deinen Vorhaben bemisst. Alle Materialien haben definitiv Vor- und Nachteile! Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht. Bei uns in der Hütte bieten wir beide Varianten an.
Deinen richtigen Schlafsack findest Du natürlich in der Hütte. Wir haben für jeden Anspruch das passende Model am Lager. Egal ob für Festival oder für das nächste Bergabenteuer. Wir beraten Dich gern. Beachte bitte, dass man einen Schlafsack nicht in fünf Minuten kauft. Bring bitte etwas Zeit mit. Eine vernünftige Schlafsackberatung inkl. Probeliegen ist etwas zeitintensiver. Schließlich wollen wir, dass Du viele Erholsame Nächte in Deinem neuen Schlafsack verbringst ;-) |